Heizungsgesetz (GEG): Dein Guide zur Wärmewende im Eigenheim
Wie wirkt sich das Gebäudeenergiegesetz auf dein Zuhause aus? Hier findest du die wichtigsten Infos für eine klimafreundliche Heizung!
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Das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, ist vielen auch als Heizungsgesetz bekannt. Es steht im Zentrum der deutschen Wärmewende und gibt klare Vorgaben für Heizungen in Neu- und Bestandsgebäuden. Seit der jüngsten Novelle ist die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich Pflicht – ein großer Schritt hin zu mehr Klimaverträglichkeit.
Aber was heißt das konkret für dich und dein Zuhause? Das lässt sich leider nicht so einfach beantworten, denn das Heizungsgesetz umfasst verschiedenste Anforderungen und Fristen, die je nach Gebäudeart, Standort und Zustand der Heizung variieren. Auch das Vorhandensein einer sogenannten kommunalen Wärmeplanung ist für die Auslegung des GEG wichtig. Ganz schön kompliziert. Kein Wunder also, dass viele Menschen verunsichert sind. Falls auch dir noch der Durchblick fehlt, solltest du dich an uns halten. In unserer Artikelreihe gehen wir Schritt für Schritt darauf ein, wie das GEG auf die gängigen Heizsysteme einwirkt, welche Anforderungen es je nach Heizform gibt und welche Optionen dir für klimafreundliches Heizen offenstehen.
Darauf kannst du gespannt sein: Artikelreihe zum GEG
In den kommenden Artikeln erklären wir dir ganz genau, welche Anforderungen das GEG an die einzelnen Heizsysteme stellt und worauf du achten solltest. Freu dich auf spannende Insights zu den folgenden Themen:
Erdgas und Bio-Erdgas: Was das GEG für Erdgasheizungen bedeutet und wie Bio-Erdgas als klimafreundliche Alternative genutzt werden kann.
Flüssiggas und Bio-LPG: Eine Möglichkeit für Haushalte ohne Anschluss ans Gasnetz – wie du mit dem sogenannten Tankgas auch in Zukunft GEG-konform heizen kannst.
Heizöl und Alternativen: Kann Heizöl zukunftsfähig sein? Wir zeigen dir, welche nachhaltigen Substitute es für Heizöl gibt.
Pellets: Warum Holz und Biomasse im GEG eine Rolle spielen und wann sich eine Pelletheizung für dich lohnt.
Wärmestrom: Die ökostrombetriebene Wärmepumpe gilt als klimafreundliche Heizoption. Wir erklären Voraussetzungen, Vorteile und mögliche Hürden.
Photovoltaik und Speicherlösungen: Schon mal darüber nachgedacht, deine Heizung mit Strom aus der Sonne zu kombinieren? Wir liefern dir alle Details zu PV-Anlagen und Speicherlösungen.
Aber verschaffen wir uns doch gemeinsam erst einmal einen groben Überblick.
Das GEG: Grundlagen und Hintergründe
Hast du das gewusst? Auf Gebäude entfallen laut Verbraucherzentrale mehr als 30 Prozent des Energieverbrauchs in unserem Land. Ob wir die Klimaschutzziele Deutschlands erreichen, hängt also auch stark davon ab, wie energieeffizient wir unsere Gebäude gestalten. Bis 2045 soll der Gebäudesektor vollständig klimaschonend werden. Und das GEG als zentrales Klimaschutzgesetz ist ein wichtiger Baustein dafür. Denn es legt fest, wie Gebäude zukünftig beheizt und energetisch saniert werden sollen.
Das Heizungsgesetz hat damit die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) abgelöst. Ein Gesetz, das drei andere ersetzt – klingt zunächst nach Vereinfachung!
Und trotzdem ist es nicht so einfach: Seit seinem Inkrafttreten 2020 wurde das GEG schon mehrmals überarbeitet und verschärft – zuletzt zum 1. Januar 2024. Dabei sind die Vorgaben ohnehin nicht für alle Gebäude gleich: Ob du neu baust (und wo du neu baust), ob du sanieren musst oder dein bestehendes System ersetzen willst – das GEG stellt je nach Situation verschiedene Anforderungen an dich. Hier die wichtigsten Punkte aus dem Heizungsgesetz:
Nutzung erneuerbarer Energien in Neubauten
Du hast am 1. Januar 2024 oder später deinen Bauantrag gestellt?
Dann gilt Folgendes: Heizsysteme in Neubauten in einem Neubaugebiet müssen nach den Anforderungen des GEG überwiegend mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Mindestens 65 Prozent der eingesetzten Energie sollen laut Gesetz klimafreundlich sein. Zur Berechnung gibt es zwei unterschiedliche Modelle: entweder die Aufstellung aller Primärenergie, die der Neubau verbrauchen wird, oder die Ermittlung der zulässigen Treibhausgase (CO₂), die das Gebäude verursachen darf. Ein Energieberater hilft dir bei der Berechnung.
Für Neubauten außerhalb eines Neubaugebiets kommt es darauf an, wann die kommunale Wärmeplanung vorliegt. Erst dann gilt die 65-Prozent-Regel. Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis spätestens Mitte 2026 mitteilen, ob und wo Wärmenetze geplant sind. Kleinere Städte und Landkreise haben eine Frist bis Mitte 2028.
Bestandsgebäude und Austauschpflicht
Bei bestehenden Gebäuden gibt es derzeit noch Übergangsfristen, die von der Wärmeplanung vor Ort abhängen. Spätestens ab Mitte 2028 geht es aber auch hier den fossilen Energieträgern an den Kragen.
Generell kommt es in Bestandsgebäuden auf den Zustand der Heizung an. Funktioniert alles oder lässt sie sich noch reparieren? Wunderbar! Dann greifen die Anforderungen des GEG nicht. Du kannst deine Heizung einfach weiter nutzen oder freiwillig modernisieren.
Ist deine alte Heizung endgültig kaputt – Reparatur ausgeschlossen –, darfst du erst einmal frei wählen, wie du die Anlage ersetzen möchtest. Insgesamt fünf Jahre lang darf die neue Heizung dann von den Anforderungen des GEG abweichen. Willst du es aber direkt GEG-konform, kommt es wieder darauf an, was deine Kommune im Rahmen der Wärmeplanung für den Standort deines Hauses vorgegeben hat.
Nur Heizungsanlagen, die älter als 30 Jahre sind und weder einen Brennwert- noch einen Niedertemperaturkessel haben, müssen grundsätzlich ersetzt werden. Weil das aber selbst auf alte Öl- und Gasheizungen nur noch selten zutrifft, sind auch kaum Geräte von dieser GEG-Anforderung betroffen. Du bist unsicher, welchen Kesseltyp deine Heizung hat? Dann frag am besten deinen Schornsteinfeger. Übrigens: Bei selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern greift die Austauschpflicht erst nach einem Eigentümerwechsel.
Energieeffiziente Bauweise und Gebäudesanierung
Im GEG gibt es außerdem strenge Anforderungen an die Bauweise. Die im Gesetz vorgegebene Energieeffizienz von Gebäuden wird dabei nicht nur durch eine klimafreundliche Heizung, sondern beispielsweise auch durch bessere Wärmedämmung und moderne Lüftungssysteme erreicht. Auch an die Klimatechnik und an Hitzeschutzmaßnahmen für den Sommer stellt das GEG Anforderungen. Es geht im Gesetz also gar nicht nur um Heizungen.
Neubauten sollen etwa von Anfang an möglichst energieeffizient errichtet werden und dadurch im späteren Betrieb wenig Energie verbrauchen. Das GEG nimmt aber nicht nur Bauherren in die Pflicht. Auch Eigentümer von Bestandsgebäuden müssen bei Sanierungen bestimmte energetische Mindeststandards einhalten, zum Beispiel beim Verputzen oder dem Austausch der Fenster.
Konsequenzen bei Verstößen
Das Gesetz ist rechtlich bindend. Der Schornsteinfeger schaut bei seinen regelmäßigen Besuchen, ob die Anforderungen des GEG eingehalten werden. Wenn du die Vorgaben nicht erfüllst, setzt er dir erst einmal eine Frist, um den Anforderungen nachzukommen. Lässt du diese Frist verstreichen, können letztlich Bußgelder drohen. Auch kann es dazu kommen, dass dir die Nutzung deines veralteten Heizsystems untersagt wird.
Fördergelder, die dir helfen, die Anforderungen des GEG finanziell zu stemmen
Wir wollen es gar nicht schönreden: Eine neue Heizung kostet Geld. Daher solltest du dich frühzeitig über deine Möglichkeiten informieren und abklären, welche Heizsysteme und welche Wärmeformen nicht nur den Anforderungen des GEG, sondern auch deinem Geldbeutel entsprechen.
Unser Tipp: Du solltest dich hierbei nicht mit den Mindeststandards zufriedengeben. Das wäre am falschen Ende gespart. Denn dann läufst du Gefahr, dass deine neue Heizung schnell überholt ist und du bald wieder modernisieren musst. Zudem winken höhere Fördermittel, wenn die GEG-Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen werden.
Seit 1. Januar 2024 sind die neuen Förderbedingungen für den Heizungstausch in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geregelt. Ein genauerer Blick lohnt sich hier auf jeden Fall. Wir unterstützen dich gerne dabei.
Noch Fragen zu den Anforderungen des GEG?
Bei Knauber verstehen wir, dass die richtige Wahl deiner Wärmelösung individuelle Beratung erfordert. Denn keine Regel ohne Ausnahme. Das Gebäudeenergiegesetz stellt viele vor Herausforderungen. Doch wir sind hier, um den Weg für dich zu ebnen.
Dabei begleiten wir dich nicht nur durch die aktuellen Anforderungen des Heizungsgesetzes, sondern richten den Blick auch auf morgen: Heute unterstützen wir dich schon mit klimafreundlichen Energien wie Bio-LPG und Wärmestrom, der – wie alle unsere Stromtarife – natürlich Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft ist. Und für die Zukunft arbeiten wir kontinuierlich daran, unser Wärmeportfolio zu erweitern und neue, nachhaltige Lösungen bereitzustellen. Entlang gesetzlicher Rahmenbedingungen und Markttrends ergänzen wir unser Angebot stetig um innovative, GEG-konforme Alternativen. So haben wir beispielsweise bereits GEG-konformes Bio-Erdgas in unser Portfolio aufgenommen und beobachten die Entwicklungen im Bereich Heizöl hierzu sehr genau. Du kannst also sicher sein, dass wir dir auch in Zukunft attraktive Möglichkeiten bieten.
Jede unserer Lösungen ist so einzigartig wie du
Wir von Knauber finden nicht einfach nur irgendeine Lösung, sondern die beste Lösung für dich, dein Zuhause und deine individuellen Ansprüche. Für den einen bedeutet das vielleicht eine Modernisierung hin zu einer umweltfreundlichen Heizung; für den anderen kann auch der Weiterbetrieb einer bestehenden Anlage sinnvoll sein. Wir legen Wert darauf, dass die Entscheidung für dich richtig ist und alle geltenden Normen eingehalten werden. Vertrauen und Zufriedenheit stehen für uns an erster Stelle – für eine Partnerschaft, die dir auch morgen noch die Energie bietet, die du brauchst.
Bitte beachte: Die in diesem Artikel getroffenen Aussagen stellen keine rechtsverbindliche Auskunft dar. Stand: November 2024.