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Corporate Carbon Footprint: Was ist das und wem nützt das?

Wir zeigen, wie Unternehmen ihre CO₂-Bilanz ermitteln, wie sie dadurch Reduktionspotenziale heben und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.

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Verfasst am 23. November 2024 Lesezeit: 6 min

Inhalt

Der Corporate Carbon Footprint (CCF) ist auch als CO₂-Bilanz oder Treibhausgasbericht bekannt. Er erfasst sämtliche Emissionen, die durch die Tätigkeit einer Firma innerhalb eines Geschäftsjahres entstehen. In diesem Artikel erklären wir, was der CCF genau ist und warum er für jedes Unternehmen, das langfristig zukunftsfähig bleiben will, so wichtig ist – auch für Ihres.

Müssen alle Firmen in Deutschland ihren Corporate Carbon Footprint ermitteln?

In Deutschland gibt es (noch) kein Gesetz, das alle Betriebe zwingt, eine CO₂-Bilanzierung durchzuführen. Allerdings müssen die Unternehmen, die unter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU fallen, in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung schon jetzt ihre CO₂-Bilanzen offenlegen. Betroffen sind im bilanzrechtlichen Sinne große Unternehmen sowie kapitalmarktorientierte kleine und mittlere Unternehmen. Darüber hinaus gilt die CSRD auch für nicht kapitalmarktorientierte Betriebe, sobald sie zwei der folgenden Kriterien erfüllen:

• Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro

• Nettoumsatzerlöse von mehr als 50 Millionen Euro

• Zahl der Beschäftigten größer als 250

Diese Kriterien sind EU-Schwellenwerte und gelten vorbehaltlich der Umsetzung in nationales Recht.

Kleine und mittelständische, nicht börsennotierte Unternehmen haben die Wahl. Wobei sie durch das Lieferkettengesetz indirekt dann doch betroffen sind. Denn weil die großen Player auch die CO₂-Emissionen ihrer Lieferkette berücksichtigen müssen, sind kleinere Unternehmen, die als Zulieferer tätig sind, unter Zugzwang, ihren Corporate Carbon Footprint ebenfalls zu ermitteln und an die Auftraggeber zu berichten. Denn nur so können sie den Anforderungen ihrer Geschäftspartner gerecht werden. In der Konsequenz heißt das: Tun sie es nicht, verlieren sie wahrscheinlich Aufträge.

Was bedeutet der Corporate Carbon Footprint für Ihr Unternehmen?

Der Corporate Carbon Footprint ist die Basis für Ihre Klimaschutzstrategie, da er die Emissionsquellen in Ihrer Organisation genau erfasst. Er zeigt, wo und in welcher Höhe Treibhausgasemissionen innerhalb von zwölf Monaten entstanden sind. So können Sie also Rückfragen Ihrer Auftraggeber präzise beantworten und werden einer wichtigen Anforderung der CSRD an einen Nachhaltigkeitsbericht gerecht. Zudem hilft Ihnen Ihre CO₂-Bilanzierung dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren und konkrete Handlungen abzuleiten. „Die Erfassung des Corporate Carbon Footprints ist also der erste Schritt, um in Ihrem Unternehmen nachhaltige Verbesserungen anzustoßen. Denn nur was gemessen wird, kann auch gezielt optimiert werden“, erklärt Moritz Kroymann, Nachhaltigkeitsexperte bei Knauber und Abteilungsleiter ProKlima. Doch was ist mit CO₂-Emissionen, die Sie auch bei größter Anstrengung nicht vermeiden oder reduzieren können? Die lassen sich durch die Förderung von Klimaschutzprojekten ausgleichen. Diese CO₂-Kompensation bildet mit der CO₂-Bilanzierung den Kern unseres Angebots im Bereich ProKlima.

Der Corporate Carbon Footprint:

Überblick über Scope 1, 2 und 3 Das GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol) ist ein international anerkannter Standard zur Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Ziel ist es, durch einheitliche Maßstäbe die CO₂-Bilanzen weltweit vergleichbar zu machen. Das GHG Protocol unterteilt dazu die Emissionen eines Unternehmens in drei Kategorien:

Scope 1: Direkte Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen

Die sogenannten Scope-1-Emissionen Ihrer CO₂-Bilanzierung stammen aus Quellen, die direkt von Ihrem Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden. Dazu zählen solche, die durch die Verbrennung von Energieträgern wie Erdgas, durch Kühlmittel oder den Betrieb von Heizkesseln und Öfen verursacht werden. Auch der firmeneigene Fuhrpark – vom Dienstwagen bis zum Helikopter – gehört dazu.

Scope 2: Indirekte Emissionen durch Zukauf

Scope-2-Emissionen sind Treibhausgasemissionen aus eingekaufter leitungsgebundener Energie. Gemeint sind ganz konkret Strom, Wasserdampf, Fernwärme und -kälte, also Energie, die von anderen erzeugt, aber von Ihnen verbraucht wird. Besitzt Ihr Unternehmen E-Fahrzeuge, dann werden die Emissionen des Stroms, den Ihre Flotte „tankt“, hier eingerechnet.

Scope 3: Indirekte Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette

Scope-3-Emissionen sind alle weiteren indirekten CO2e-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette Ihres Unternehmens entstehen, aber nicht direkt in Ihrer Kontrolle liegen. Sie werden in zwei Kategorien unterteilt: vorgelagerte Emissionen, die durch die Produktion und Lieferung eingekaufter Waren und Dienstleistungen entstehen, und nachgelagerte Emissionen, die erst nach dem Verkauf Ihrer Produkte oder Dienstleistungen – also beim Endkunden – auftreten. Zu Scope 3 gehört also zum Beispiel der CO₂-Ausstoß aus Rohstoffproduktion und Transport, aus der Verarbeitung von Betriebsabfällen und aus Geschäftsreisen. Aber eben auch der, der aus der Nutzung und Entsorgung der Produkte durch Ihre Endkunden entsteht. Das Problem: Weil das alles außerhalb Ihrer Kontrolle passiert, ist es besonders schwer zu steuern. Aber gerade diese Emissionen machen häufig den größten Teil aus. Was also tun?

CO₂-Bilanzierung erstellen:

Holen Sie sich den richtigen Partner In Deutschland gibt es, wie schon erwähnt, keine allgemeine Verpflichtung für Firmen, einen Corporate Carbon Footprint zu erstellen. Entscheidet sich ein Unternehmen jedoch freiwillig dazu, diesen gemäß GHG Protocol zu berechnen, ist es erforderlich, Scope 1 und Scope 2 zu berücksichtigen. Die Einberechnung von Scope-3-Emissionen ist hingegen optional. Wir von Knauber sind aber überzeugt: Wegschauen funktioniert auf Dauer nicht. Daher empfehlen wir, bei der CO₂-Bilanzierung immer auch Scope 3 zu betrachten. „Denn nur durch eine präzise Datenerhebung aller Emissionen können Sie ein vollständiges Bild erhalten und eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie entwickeln“, weiß Kroymann. Spezialisierte Partner wie Knauber ProKlima begleiten Unternehmen systematisch durch den gesamten Prozess und helfen bei der Deutung der Ergebnisse und der Umsetzung der Folgemaßnahmen.

Welche Vorteile bringt Ihnen die CO₂-Bilanzierung?

Mit Ihrem Corporate Carbon Footprint können Sie fundierte Entscheidungen treffen, die Ihnen auf vielfältige Weise dabei helfen, verantwortungsvoll zu agieren.

Hier unsere Top-5- Argumente für eine CO₂-Bilanzierung:

1. Klimastrategie: Wir messen Ihre konkreten CO₂-Reduktionspotenziale, sodass Sie gezielt Reduktionsmaßnahmen einleiten können.

2. Wettbewerbsvorteile: Transparent kommunizierte Nachhaltigkeitsziele und ein fundiert gemessener Corporate Carbon Footprint verbessern die Marktposition.

3. Zielerreichung: Die Analyse Ihrer Emissionen bildet die Grundlage von Zieldefinitionen für eine klimafreundliche Unternehmensausrichtung und zur Messung bereits umgesetzter Reduktionsmaßnahmen.

4. Vorgabenerfüllung: Sie ermitteln wichtige Kennzahlen für Kunden, Auftrag- und Gesetzgeber und können mit diesen gleichzeitig an Nachhaltigkeits-Rankings teilnehmen.

5. Imageaufbau: Ein positiver Corporate Carbon Footprint stärkt Ihr öffentliches Profil als verantwortungsvolles Unternehmen.

Wir sind Ihr kompetenter Partner auf diesem Gebiet und unterstützen Sie durch den gesamten Prozess. Als Energieanbieter sind wir uns unserer besonderen Verantwortung bewusst. Seit mehr als zehn Jahren reduzieren wir daher bereits aktiv unsere eigenen Emissionen und ermöglichen das mit Knauber ProKlima auch unseren Geschäftskunden. „Mit ProKlima haben wir eine Plattform geschaffen, die CO₂-Bilanzierung für Unternehmen praktikabel macht und sie bestmöglich auf Ihrem individuellen Weg berät“, so Kroymann.

Hier finden Sie alle für Sie interessanten oder wichtigen Direkteinstiege in unsere Seite.