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CO₂-Bilanz: Strategischer Vorteil für Unternehmensberatungen

Klimaschutz wird in Ausschreibungen und Kundenbeziehungen immer wichtiger – CO₂-Bilanzen machen den Unterschied!

Nachhaltigkeit

Energiewende

Verfasst am 11. November 2025 Lesezeit: 3 min

Inhalt

Nachhaltigkeit wird auch für Beratungen immer wichtiger: Neben regulatorischen Anforderungen – wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – achten auch Auftraggeber und Stakeholder verstärkt auf transparente Klimastrategien und ein genaues Monitoring der Emissionen, sowohl für sich selbst als auch bei ihren Lieferanten. Für Unternehmensberatungen bietet die Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks die Möglichkeit, den Kunden die geforderten CO₂-Kennzahlen bereitzustellen, den eigenen Einfluss auf das Klima zu verstehen, Optimierungspotenziale zu erkennen und sich strategisch zukunftssicher aufzustellen.


Ein Beispiel dafür ist der Verhaltenskodex für Lieferanten der Deutschen Telekom: Dieser verpflichtet Geschäftspartner zur Offenlegung vollständiger, lückenloser und durch Dritte bestätigter Daten zu Treibhausgasemissionen. Solche Anforderungen werden zunehmend auch in Ausschreibungen und Rahmenverträgen gegenüber Beratungsunternehmen relevant. Wer seinen CO₂-Fußabdruck und konkrete Reduktionsmaßnahmen vorweisen kann, hat bessere Chancen den Auftrag zu erhalten. Beratungen, die sich nicht mit diesem Thema befassen, laufen Gefahr, aus Auswahlprozessen ausgeschlossen zu werden – weil sie nicht mehr zur Klimastrategie des potenziellen Auftraggebers passen. Für viele Auftraggeber ist Nachhaltigkeit mittlerweile eine zentrale Voraussetzung für die Auswahl ihrer Partner.

CO₂-Fußabdruck verstehen und messen

Um die Klimawirkung eines Unternehmens nachvollziehbar zu machen, werden sämtliche direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfasst – vom eigenen Energieverbrauch bis hin zu vor- und nachgelagerten Prozessen entlang der Wertschöpfungskette. Dabei orientiert sich die Analyse am international etablierten Greenhouse Gas Protocol Standard, das Emissionen in drei Scopes unterteilt:

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  • Scope 1: Direkte Emissionen in unternehmenseigenen Anlagen – z. B. Heizkessel und Fahrzeugen.

  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie, die beim Energieproduzenten entstehen – z. B. Strom und Fernwärme.

  • Scope 3: Emissionen entlang der Lieferkette – z. B. durch eingekaufte Güter und Dienstleistungen (wie Freelancer & IT), Dienstreisen und Pendeln der Mitarbeitenden.


Die Ermittlung eines CO₂-Fußabdrucks erfordert fundiertes methodisches Wissen und ein Gespür für unternehmensspezifische Abläufe. Hierzu werden individuell angepasste Erhebungsbögen bereitgestellt, mit denen die relevanten Daten – etwa Stromverbrauch, Dienstreisen oder genutzte Dienstleistungen – systematisch erfasst werden. Diese Verbrauchswerte werden konkreten Emissionsquellen zugeordnet und mithilfe von Emissionsfaktoren in CO₂-Äquivalente (CO₂e) umgerechnet. Ein detaillierter Emissionsbericht zeigt anschließend die Ergebnisse auf.


Ein Rechenbeispiel: Ein Team von fünf Beraterinnen und Beratern reist von Köln/Bonn zu einem Kundentermin nach Berlin – Hin- und Rückflug. Diese Reise verursacht rund 262 kg CO₂e pro Person, also insgesamt 1,31 Tonnen CO₂e für die gesamte Dienstreise. Solche Kennzahlen bilden die Grundlage für Zieldefinitionen und konkrete Maßnahmen.


Diese strukturierte Vorgehensweise schafft Transparenz über den eigenen CO₂-Fußabdruck, ermöglicht den Vergleich mit anderen Unternehmen und die Beobachtung der Entwicklung über die Jahre hinweg.

Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren – auf Basis der CO2-Bilanz

Die CO₂-Bilanz liefert einen Status Quo und bildet damit die Grundlage für eine gezielte Klimastrategie. Erst wenn die eigenen Emissionsquellen und entsprechende Emissionsmengen identifiziert sind, lassen sich folgende Maßnahmen zielgerichtet ableiten.

  • Vermeidung: Emissionen durch veränderte Prozesse oder Technologien verhindern, z. B. digitale Kundentermine statt Dienstreisen.

  • Reduktion: Emissionen durch effizientere Abläufe oder nachhaltige Alternativen verringern, z. B. energieeffiziente Geräte oder klimafreundliche Mobilität.

  • Kompensation: Nicht vermeidbare Emissionen über zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgleichen.

Die CO₂-Bilanz bleibt dabei der zentrale Ausgangspunkt: Sie zeigt, wo das größte Potenzial für Klimaschutzmaßnahmen liegt.

CO₂-Bilanzierung als strategischer Baustein

Die Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks ermöglicht es Unternehmensberatungen, Klimaschutz konkret und wirksam in die eigene Unternehmensstrategie zu integrieren. Sie schafft Transparenz, zeigt Optimierungspotenziale auf und stärkt die Position im Wettbewerb. Darüber hinaus unterstreicht eine eigene CO₂-Bilanzierung die Kompetenz und Glaubwürdigkeit in Beratungsprojekten – insbesondere gegenüber Kunden, für die Klimaschutz zunehmend eine Voraussetzung ist.


Bei Fragen oder bei Interesse im Bereich CO₂-Bilanzierung, -Reduzierung und/oder -Kompensation steht Knauber ProKlima, zertifizierter Business-Partner des BDU (Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V.), gerne zur Verfügung.