Was du schon immer über die THG-Prämie wissen wolltest
Worauf du achten solltest, wenn du mit deinem E-Auto Geld verdienen möchtest.
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Wenn du dich für das Thema E-Mobilität interessierst oder sogar bereits elektrisch unterwegs bist, hast du vielleicht schon mal von der THG-Prämie oder der THG-Quote gehört. Was genau hinter den beiden Begriffen steckt, warum der Begriff E-Auto-Prämie eigentlich nicht ganz richtig ist und worauf du aber unbedingt achten solltest, wenn du mit deinem E-Auto Geld verdienen möchtest, erklären wir dir kurz und knapp auf dieser Seite. Denn gerade bei der tatsächlichen Auszahlung der THG-Prämie gibt es deutliche Unterschiede und die Tücke steckt wie immer im Detail. Aber dazu später mehr.
THG-Prämie – was genau ist das?
Seit dem Jahr 2022 haben Privatpersonen, die Halter eines Elektrofahrzeugs sind, die Möglichkeit, die eingesparten CO₂-Emissionen dank der Treibhausgasminderungsquote zu Geld zu machen. Die Quote, die bereits 2015 eingeführt wurde, ist als klimapolitisches Instrument gedacht und soll die Mineralölwirtschaft dazu animieren, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen – auf diese Weise soll die Energiewende im Verkehr vorangetrieben werden.
Doch wie funktioniert das mit der THG-Prämie nun genau? Die Kurzversion: Die Unternehmen der Mineralölwirtschaft sind gesetzlich verpflichtet, die Emissionen aus ihren fossilen Produkten (Benzin, Diesel usw.) prozentual zu senken. Dieser Prozentsatz steigt derzeit jährlich an – bis er im Jahr 2030 bei 25 Prozent liegen wird. Um diese enormen Einsparungsziele zu erreichen, können die Anbieter von fossilen Treibstoffen vermehrt auf grüne Kraftstoffe setzen oder beispielsweise selbst Ökostrom für Ladesäulen produzieren. Da die gesetzlich geforderten Einsparungsziele aber so drastisch sind, reichen den Konzernen die eigenen Maßnahmen oft nicht aus. Ist das der Fall, müssen sie die Differenz zur gesetzlich geforderten Quote dann über den Handel mit THG-Quotenzertifikaten hinzukaufen. Das aber verursacht Kosten, die sie vermeiden wollen. Dadurch erhofft sich die Politik, dass langfristig vermehrt Investitionen in sauberere Energielösungen fließen.
Wie wird aus der Quote denn nun die THG-Prämie?
Die THG-Prämie, also der Betrag, den du tatsächlich aufs Konto überwiesen bekommst, variiert von Jahr zu Jahr. Die Höhe wird von Quotenhändlern und Vermittlern (zum Beispiel uns) auf Basis des Marktwerts festgelegt. Der Wert bildet die Grundlage für die Kalkulation der Prämie, die wir an den Kunden auszahlen. In den vergangenen zwei Jahren war dieser Marktwert leider rückläufig, was wiederum an unterschiedlichen Faktoren lag, die wir dir gerne kurz erklären möchten.
Angebot und Nachfrage
Überall dort, wo Handel mit etwas getrieben wird, gelten die Gesetze des Markts. Das einfachste Marktgesetz ist das von „Angebot und Nachfrage“. Wenn viele ein begrenztes Gut erwerben wollen, steigt der Preis – wird das Angebot erhöht oder lässt die Nachfrage nach, verringert sich der Preis. Zur Einführung 2022 lag die THG-Prämie kurzzeitig bei rund 400 Euro, da viele Mineralölkonzerne auf der Nachfrageseite, jedoch nur relativ wenige Zertifikate auf der Angebotsseite vorhanden waren. Durch den Anstieg der Zahl an Elektroautos auf den Straßen stieg das Angebot an Zertifikaten, was den Preis nach unten drückte. Doch das ist nicht der wichtigste Aspekt bei diesem Handel, weshalb wir weitere Faktoren betrachten müssen.
Der aktuelle Strommix
Zusätzlich zur Anzahl der E-Autos im Verkehr spielt der aktuelle Strommix eine wichtige Rolle. Wurden beispielsweise in einem Jahr verstärkt fossile Energieträger zur Stromgewinnung genutzt, verschlechtert sich für diesen Zeitraum die CO₂-Bilanz eines EAutos. Das gilt leider auch, wenn du persönlich einen Ökostromtarif hast – denn hier geht es sozusagen um das große Ganze, also den CO₂-Ausstoß in der gesamten EU. Der Krieg in der Ukraine hat unter anderem dazu beigetragen, dass eine solche Situation eingetreten ist: Es wurde wieder mehr Kohle verstromt. Dadurch wurde das Einsparpotenzial pro E-Fahrzeug vom Umweltbundesamt niedriger eingestuft – und die Höhe der ausgezahlten THG-Prämie sank.
Weitere Faktoren
Die zuvor angesprochenen Maßnahmen, die den Mineralölkonzernen zur Verfügung stehen – etwa der Vertrieb von Biokraftstoffen wie HVO-Diesel sowie eine umweltverträglichere Herstellung von fossilen Kraftstoffen – haben ebenfalls die Nachfrage nach THG-Quotenzertifikaten in jüngster Vergangenheit einbrechen lassen. Hinzu kamen weitere Nachteile, wie falsch deklarierte Biokraftstoffe aus China, die den Markt für THG-Zertifikate in den vergangenen Jahren destabilisiert haben. Einige Start-ups im Bereich des THG-Quotenhandels haben sich dabei schon verkalkuliert und mussten Insolvenz anmelden.
Gibt es denn bald wieder eine höhere THG-Prämie?
Wie du nun weißt, hängt dies von vielen Faktoren ab, die wir natürlich nicht vorhersagen können. Eine große Chance steckt jedoch in dem bereits erwähnten Anstieg der Einsparungsverpflichtung, an die sich die Mineralölwirtschaft zu halten hat. Je mehr eingespart werden muss, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachfrage nach THG-Quotenzertifikaten wieder steigt. Passiert dies, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass auch die auszuzahlende THG-Prämie wieder höher ausfällt. Auch der weiter voranschreitende Ausbau der erneuerbaren Energien wird perspektivisch dazu beitragen, dass der Strommix wieder „sauberer“ wird, was dann die E-Auto-Prämie ansteigen lassen dürfte.
Eines ist aber klar: Solange eine Prämie ausgezahlt wird, solltest du dir deinen Anteil sichern und finanziell davon profitieren. Tust du es nicht, handelt der Staat sozusagen mit dem Geld, das dir eigentlich zusteht.
Wie kann ich als Privatperson die THG-Prämie beantragen?
Die gute Nachricht zuerst: Du selbst musst nicht mit Mineralölkonzernen darum feilschen, wie hoch deine THG-Prämie ausfällt – das machen sogenannte Vermittler für dich. Diese sammeln die THG-Quoten von vielen E-Fahrern und bieten die Zertifikate dann auf einen Schlag an.
Die Abwicklung deiner THG-Prämie übernehmen wir gerne für dich. Alles, was du dazu tun musst: das entsprechende Formular auf unserer Website ausfüllen und deinen Fahrzeugschein hochladen. Fertig! Wir kümmern uns um den Rest. Wichtig zu erwähnen wäre an dieser Stelle noch, dass die THG-Prämie nur für rein elektrische Fahrzeuge ausgezahlt wird – also nicht für Hybridfahrzeuge. Dafür kannst du aber nicht nur Geld für dein E-Auto bekommen, du kannst die THG-Prämie auch mit deinem E-Roller oder deinem E-Motorrad abstauben. Unterteilt wird in fünf verschiedene Fahrzeugklassen, die sich an einem angenommenen Pauschalverbrauch orientieren.
Was uns bei der E-Auto-Prämie wichtig ist: Transparenz!
Wir bei Knauber möchten, dass du in Sachen THG-Prämie immer sofort siehst, woran du bist. Daher nennen wir dir schon vorher den Betrag, den du auch definitiv ausgezahlt bekommst, und kümmern uns darum, dass die Summe möglichst schnell bei dir ankommt. In der Regel dauert die Auszahlung bei uns nur vier Wochen.
Wie oft kann ich die E-Auto-Prämie beantragen?
Derzeit hat der Gesetzgeber es so vorgesehen, dass du dir die THG-Prämie bis zum Jahr 2030 jährlich auszahlen lassen kannst. Unser Praxis-Tipp: Als Stichtag kannst du dir immer den 31. Oktober merken. Die Prämie solltest du unbedingt vorher beantragen. Du hast mehr als ein E-Fahrzeug? Dann bekommst du sie natürlich für jedes E-Fahrzeug, bei dem du als Halter eingetragen bist.