Logistik der Zukunft: Wir brauchen einen Mix emissionsarmer Antriebsarten
Der CO₂-Ausstoß des Lkw-Verkehrs muss drastisch gesenkt werden. Das geht nur mit einem Antriebsmix.
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Die Logistik ist eine wichtige Lebensader unserer Gesellschaft und versorgt uns täglich mit Lebensmitteln, Medikamenten und Konsumgütern. In Deutschland legt ein Lkw im Durchschnitt jährlich bis zu 90.000 Kilometer zurück, und der Bedarf an Lieferungen wächst unter anderem durch Onlinekäufe immer weiter.
Dass es ohne Lkw nicht geht, ist klar. Aber dass sich an der hohen CO₂-Belastung durch den Straßengüterverkehr etwas ändern muss, ist ebenso Fakt. Und in den strengen CO₂-Regeln der EU auch rechtlich verankert: Bis 2040 soll der CO₂-Ausstoß von Lkw verglichen mit 2019 um 90 Prozent sinken. Es sind daher neue Antriebsarten gefragt.
Der E-Antrieb für Lkw ist dabei sicherlich die effektivste Lösung für die Logistik der Gegenwart und der Zukunft. Aber um eine so komplexe Aufgabe wie die Mobilitätswende zu bewältigen, braucht es mehr als nur eine Antwort. Ein Mix verschiedener emissionsarmer Antriebsarten ist aus unserer Sicht kurz und mittelfristig der richtige Weg für die Logistik der Zukunft. Und wir können ihn schon heute einschlagen.
Warum verschiedene Antriebsarten im Mix wichtig sind
Eine zeitnahe Umstellung des Straßengüterverkehrs auf Elektromobilität liegt aus verschiedenen Gründen noch in weiter Ferne. Nicht nur die derzeitigen technologischen Hürden in Bezug auf die Reichweite der E-Lkw stellen eine bedeutende Herausforderung dar. Eine funktionierende und flächendeckende Infrastruktur für eine große Zahl neuer E-Lkw aufzubauen, ist mit enormem Planungs-, Zeit- und Kostenaufwand verbunden.
Wesentlicher Treiber der zurückhaltenden Entwicklung in der Branche sind außerdem die hohen Anschaffungskosten, die gerade für mittelständische Unternehmen nur schwer stemmbar sind.
Die Zukunft der Straßenlogistik mag in der Elektromobilität liegen, doch hier und heute sind Brückentechnologien gefragt, um Logistiker, Unternehmen und Menschen dort abzuholen, wo sie sich in ihrer individuellen Entwicklung befinden. Einige Unternehmen setzen bereits auf alternative Antriebe für ihre Flotte, während andere gerade erst in neue Dieselfahrzeuge investiert haben.
Um die ehrgeizigen Klimaziele der EU zu erreichen, müssen wir alle mitnehmen und technologie- sowie antriebsoffen den Weg zur Dekarbonisierung der Logistik gemeinsam gehen. Auf dem Markt gibt es bereits ein breites Spektrum klimaschonender Antriebsarten, die wir in unseren Diskussionen über die Mobilitätswende nicht übersehen sollten. Diese bieten praktische und schnelle Schritte hin zu einer vollständig klimaschonenden Logistik.
Welche Antriebsarten sind gute Alternativen?
Wenn wir die Mobilitätswende effektiv vorantreiben möchten, dürfen wir nicht nur auf Neuzulassungen achten, sondern müssen die gesamte Flotte, also alle Bestandsfahrzeuge, einbeziehen. Mit dem alternativen Kraftstoff KlimaDiesel HVO100 ist das bereits heute möglich und Sie können den CO₂-Fußabdruck Ihrer Flotte sofort um bis zu 90 Prozent senken.
Wie das geht? Die Umstellung Ihres Dieselfuhrparks auf KlimaDiesel HVO100 passiert ganz ohne Umrüstung oder aufwendige Tankreinigung. Denn der alternative Kraftstoff ist mit allen klassischen Dieselfahrzeugen mit Herstellerfreigabe kompatibel.
Auch die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand. Bei der Verbrennung von KlimaDiesel HVO100 gelangen nahezu keine Neuemissionen in die Atmosphäre. Auch die Ruß-, Partikel und Stickoxidemissionen sind deutlich reduziert. Außerdem ist KlimaDiesel HVO100 genauso leistungsstark wie herkömmlicher Diesel und erfüllt die strengen Anforderungen der DIN EN 15940. Damit ist der Kraftstoff nicht nur heute, sondern auch mittelfristig sinnvoll für Logistikunternehmen und Busbetriebe.
Es gibt noch weitere alternative Antriebsarten für die Logistik
Bio-LNG stellt eine vielversprechende Lösung für den Schwerlastverkehr im Rahmen der Mobilitätswende dar. Es wird aus organischen Abfällen wie Mist, Gülle, pflanzlichen Reststoffen und sogar kommunalen Abfällen gewonnen. Diese Abfälle werden gesammelt und in speziellen Biogasanlagen aufbereitet, wodurch ein nachhaltiger Energiekreislauf entsteht. Dank eines bereits vorhandenen Tankstellennetzes ist Bio-LNG national wie international verfügbar und etabliert.
Speziell Knauber unterstützt Unternehmen dabei, ihren CO₂-Fußabdruck anrechenbar zu reduzieren, was sich transparent gegenüber den Kunden ausweisen und nahtlos in den CSRD-Bericht übertragen lässt. Mit Bio-LNG können Sie demnach den CO₂-Fußabdruck Ihrer Flotte um bis zu 100 Prozent senken. Ein vollständig klimaschonender Schwerlastverkehr ist somit bereits heute Realität und eine nachhaltige Lösung für die Logistikbranche.
Wasserstoff als weitere klimafreundliche Antriebsart für Lkw
Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind in einigen Bereichen der Mobilität bereits erfolgreich im Einsatz. Vor allem die attraktive THG-Quote stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoff als alternative Antriebsart. Besonders im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zeigt sich das Potenzial dieser Technologie.
Brennstoffzellen-Busse: Ideal für den Regionalverkehr
Mit Reichweiten von bis zu 350 km – auch bei ganzjährigem Betrieb – bieten wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Busse beste Grundlagen für den Regionalverkehr. Was einst als Zukunftsmusik galt, ist heute Realität: Emissionsarmer ÖPNV wird zunehmend Wirklichkeit.
Ein Beispiel hierfür ist die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK). Mit Hilfe von Fördermitteln wurden 83 wasserstoffbetriebene Busse in die Flotten der Gesellschafter im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie in den Stadtbusbetrieben von Hürth und Brühl aufgenommen.
Perspektive für den Schwerlastverkehr
Auch für den Schwerlastverkehr ist Wasserstoff ein aussichtsreicher Ansatz mit Vorteilen gegenüber der Batterie betriebenen E-Mobilität. Dennoch steht die Technologie vor Herausforderungen: Derzeit wird Wasserstoff meist aus fossilem Methan hergestellt und ist somit nicht vollständig klimaschonend. Nachhaltiger grüner Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom erzeugt wird, ist aktuell nicht in ausreichender Menge verfügbar. Zusätzlich fehlen flächendeckende Infrastruktur und wirtschaftliche Massenlösungen. Dennoch bringt der zunehmende Fokus auf emissionsarme Technologien Wasserstoff Schritt für Schritt näher an die Wettbewerbsfähigkeit.
Und was ist mit der Antriebsart Ethanol?
Ethanol ist eine weitere vielversprechende Kraftstoffalternative für Lkw. Studien und Erfahrungen aus dem europäischen Ausland zeigen, dass aus pflanzlichen Rohstoffen hergestelltes Bio-Ethanol bis zu 90 Prozent weniger CO₂ ausstößt als fossiler Diesel. Auch in puncto Ruß- und Stickstoffemissionen schneidet Bio-Ethanol um Längen besser ab als Diesel. Eine mehr als interessante Antriebsalternative also, die aber aktuell noch in den Kinderschuhen steckt.
eFuels – eine sinnvolle Ergänzung im Antriebsmix
eFuels bieten perspektivisch eine weitere Alternative für den Schwerlastverkehr und andere schwer elektrifizierbaren Sektoren. Sie werden aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO₂ aus der Luft oder Industrieabgasen hergestellt. Durch diesen synthetischen Prozess können eFuels CO₂-neutral sein und herkömmliche Verbrennungsmotoren klimafreundlich betreiben.
Ein großer Vorteil von eFuels liegt in ihrer Kompatibilität mit der bestehenden Infrastruktur: Sie können in heutigen Tankstellen vertrieben und in konventionellen Fahrzeugmotoren genutzt werden, ohne dass teure Anpassungen notwendig sind. Zudem bieten sie eine hohe Energiedichte, was für Langstreckentransporte ideal ist. Damit ermöglichen eFuels eine direkte Reduktion des CO₂-Ausstoßes und unterstützen die Dekarbonisierungsziele in der Logistikbranche.
Die Knauber Unternehmensgruppe zählt zu den Gründern der eFuel GmbH. Insgesamt zehn mittelständische Unternehmen aus der Energie- und Tankstellenbranche haben sich entschieden, in der eFuel GmbH ihre Kräfte für ein gemeinsames Ziel zu bündeln: die Weiterentwicklung synthetischer Kraftstoffe (eFuels) aus erneuerbaren Energien zu fördern, für Technologieoffenheit zu werben und die Energiewende aktiv mitzugestalten.
Die Mischung der Antriebsarten macht's
Jede alternative Antriebsart bietet spezifische Stärken auf dem Weg zu einem vollständig klimaschonenden Güterverkehr. Je nach Branche und Region variieren die Einsatzmöglichkeiten und Ausprägungen. Abhängig von der individuellen Unternehmenssituation sowie dem technischen und infrastrukturellen Fortschritt unterscheiden sich zudem die Hochlaufgeschwindigkeit und die Nutzungsdauer eines alternativen Kraftstoffs.
Wir bei Knauber sind fest überzeugt, dass es nicht nur wichtig ist, allen Antriebsarten offen zu begegnen – sondern auch als Systemlieferant und verlässlicher Partner an der Seite unserer Kunden zu stehen. Denn eines ist klar: Nur gemeinsam – Lieferanten, Logistiker, Unternehmen und Politik – können wir die Herausforderungen der Mobilitätswende meistern und die Emissionen schon heute effektiv senken.
In den vergangenen zehn Jahren haben wir bei Knauber unser Portfolio immer wieder durch neue, klimaverträglichere Produkte und Services erweitert und werden uns auch in Zukunft für die Entwicklung alternativer Technologien und Antriebsarten stark machen – damit die Logistik der Zukunft ihren Teil zum Klimaschutz beiträgt.
Sie möchten mehr über unsere Produkte und Services für Logistikunternehmen erfahren? Dann sprechen Sie mit unseren Experten über Ihre Herausforderungen in der Logistik und wir finden gemeinsam Lösungen für Ihre Flotte.